München 05.12.2013


Mit diesem Wissen kann man die eigene Sicherheit stärken und Leben retten, nach dem Motto:

"Helfen ohne Opfer werden"

Begrüßt von Stadträtin und Fördervereinsvorsitzenden Christiane Hacker stellte diese zunächst die Referenten vor und verwies darauf, daß auf dem Weg ins und vom Klinikum Bogenhausen viele Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Da auch Mittarbeiter/innen des Klinikums betroffen sind, waren die Vereins-Verantwortlichen ein bisserl enttäuscht darüber, daß aus diesem Kreise nicht allzu viele anwesend waren. Die Schirmherrschaft hatte Oberbürgermeister Christian Ude übernommen.

Andreas Nagel, Sprecher der "Aktion Münchner Fahrgäste" machte den Anfang und verwies darauf, daß Trambahnbenutzer nur an den vorgesehenen Stellen die Gleise überqueren sollen und nach links und rechts schauen müssten, um ja keine ankommende Tram zu übersehen. Beachtenswert auch beim Helfen im U-Bahngeschoß, wenn jemand in den Gleisbereich fällt, dann gibt es direkt unter dem Bahnsteig einen Schutzraum auf den man die Person legen kann.

Hauptkommissar Wilhelm Wild von der Polizeiinspektion 22, machte mit Dia-Demonstrationen und kleinen Rollenspielen seinen Vortrag zum Erlebnis für die Teilnehmenden und erklärte wie sie als Beteiligte aus brenzligen Situationen unbeschadet herauskommen können.

Wie kann man im Ernstfall helfen?

Ein Passant oder ein Fahrgast in der Trambahn, im Bus oder in der U-Bahn wird angepöbelt, ein älterer Mann gar von einer Gruppe Jugendlicher bedroht. Es gibt viele Situationen, in denen Opfer auf Hilfe angewiesen sind. Für jeden, der so etwas mitbekommen sollte es selbstverständlich sein, dem Opfer zu helfen und damit Zivilcourage zu zeigen. Wichtig! sich nicht selbst in Gefahr bringen und sein "Bauchgefühl" entscheiden zu lassen, ob und was man tut und nach der Devise verfahren; nicht alleine zu handeln, sondern andere zur Hilfe auffordern.

Wild u. a. "Bevor man einschreitet, die Situation kurz zu überdenken und zu überlegen, wer könnte mir helfen? Auch wenn man selbst nicht aktiv eingreifen kann, in jedem Fall die Täter anschauen und wie sie aussehen, wie alt oder groß sie sind und welche Kleidung sie trugen. Das könnte der Polizei helfen, die Täter zu finden und dies ist auch bei einer Zeugenaussage wichtig.

Auf die eigene Situation aufmerksam machen

Viele potentielle Helfer greifen nicht ein, weil sie sich unsicher fühlen oder gar nicht wissen wie sie die momentane Situation einschätzen sollen. Deshalb Wild's Hinweis: die Täter mit "Sie" ansprechen um die Distanz auch Außenstehenden deutlich zu machen. Das ist besonders bei Frauen wichtig, die von Männern belästigt werden und die Umstehenden nicht auf die Idee kommen, es handele sich evtl. lediglich um eine Beziehungskrise.

Potentielle Helfer direkt ansprechen

Wenn sie selbst Opfer sind und merken, daß sie nicht alleine mit der Situation fertigwerden, sollte man gezielt eine Person ansprechen wie " Sie da in der roten Jacke, ich werde hier belästigt und können sie bitte die Polizei oder den Busfahrer rufen?

Notruf wählen unter der Nummer 110

Aufdruck "Mißbrauch strafbar", lassen sie sich davon nicht beeindrucken, denn in dieser Situation handelt es sich zweifelsohne um eine Notsituation. Damit erhält der Fahrer ein Signal, worauf dieser an der nächsten Station hält.

Einsatz eines Defibrillators

Von Helmut Rudolph, (L) Rettungsassistent der Berufsfeuerwehr, wurde die Bedienung eines Defibrillators (Defi) demonstriert. Auf die Frage, wann kommt denn nun der Notarzt? Rudolph beruhigt den Fragenden und weist darauf hin, daß bereits mit dem Abnehmen des Defi eine automatische Alarmierung des Notarztes verbunden ist. Und klar, man müsse dem zu Helfenden den Oberkörper freimachen - außerdem werde dies alles in den kostenfreien Erste Hilfe-Kurse des Förderverein FKMB im Detail erklärt.

Mit diesem Wissen können Sie Ihre eigene Sicherheit stärken und Leben retten, nach dem Motto:
"Helfen ohne Opfer werden"


PHK Wilhelm Wild, Vors. Christiane Hacker

Veranstalter waren: Förderverein Klinikum Bogenhausen e.V. und Aktion Münchner Fahrgäste