Wachdienst in der Notaufnahme im Klinikum Bogenhausen

Um Mitarbeitenden sowie Patientinnen und Patienten gleichermaßen Sicherheit zu bieten, wird
seit 01.01.2018 in der Notaufnahme im Klinikum Bogenhausen von 22:00 Uhr bis mindestens
6:00 Uhr ein Wachdienst beschäftigt. Dieser ist fest in der Notaufnahme stationiert, führt aber
auch Rundgänge durch. Das ist ein klares Bekenntnis zu mehr Sicherheit und Schutz für
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Notaufnahme. Ziel ist es, dass Sanitäter, Ärzte,

Schwestern und Pfleger nicht nur ungestört ihre Arbeit machen können, sondern auf feste
Ansprechpartner im Wachdienst, also ein bekanntes Gesicht, zurückgreifen können, wenn es
zu einer schwierigen Situation kommt. Der Wachdienst wirkt hier deeskalierend und hält
aggressive Besucher an, sich “zivil” zu verhalten.

Der Leiter der Notaufnahme im Klinikum Bogenhausen,
Chefarzt Prof. Dr. Christoph Dodt, hält den Wachdienst für einen notwendigen Schritt. In
anderen bayerischen Kliniken wird bereits eine bis zu 40 % Zunahme der Gewalt in
Notaufnahmen beobachtet. Dort haben verstärkt Wachdienste Einzug gehalten. Das Klinikum
Bogenhausen reagiert 2018 auf diesen Trend, der sich auch dort nicht mehr verleugnen lässt.

Prof. Dr. Dodt, der auch Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft „Notfall und Akutmedizin“
ist, sieht aber vor allem ein Grundproblem. So sagte er in einem Interview mit dem
Bayerischen Rundfunk: "Ich glaube, die Distanz zwischen der Institution Krankenhaus
oder Rettungsdienst und den Patienten ist deutlich geringer geworden.” Seiner Meinung
nach gibt es ein größeres Anspruchsverhalten der Patienten und manchmal auch ein höheres
Aggressionspotenzial. Die Arbeitskleidung von Sanitätern, Schwestern, Pflegern oder Ärzten
flöße vielen Patienten keinen Respekt mehr ein. Bei den Uniformen von Sicherheitsleuten ist
das anders. Die Erfahrung zeigt, dass die Aggressionen deutlich reduziert werden, wenn ein
Wachdienst anwesend ist.

Der Förderverein wünscht dem Klinikum Bogenhausen eine gute Zusammenarbeit mit dem
neuen Wachdienst und allen Beschäftigten einen sicheren, aggressionsfreien Arbeitsplatz
in der Notaufnahme.

Viele Grüße
Ihre
Christiane Hacker
1. Vorsitzende